Deutsche Meisterschaften
Schon beim Weltcup in Calgary hatte ich mit erneuten Rückenproblemen zu kämpfen. Man muss wissen, ich hatte bereits 2018 einen Bandscheibenvorfall, welcher operativ behoben werden musste. Die Symptome waren ähnlich. Nach meiner Rückkehr nach Deutschland wurde ein neuer Bandscheibenvorfall festgestellt. Ein Rückschlag. Nun hieß es erst einmal den Körper wieder für die hohen Belastungen auf dem Eis fit zu bekommen. Es vergingen Wochen, bis ich das erste Mal wieder aufs Eis gehen konnte. Bestmöglich versuchte ich mich auf die Deutschen Meisterschaften Ende Januar vorzubereiten. Die Ausgangposition war nicht optimal, doch wollte ich mich an den Start stellen. Nur wenige Trainingseinheiten konnte ich vor den Rennen auf dem Eis absolvieren. Die erste Strecke waren die 3km. Ich hatte das Lospech und musste ganz allein gegen keine Konkurrentinnen starten, welche im Quartett laufen durften. Mental stand ich unter einem großen Druck. Leider konnte ich meine Leistung nicht abrufen. Ich fand nicht ins Rennen und gerade allein wird es dann ein wirklich hartes Rennen. Am Ende blieb „nur“ der dritte Platz für mich. Am nächsten Tag wollte ich es besser machen. Die 5km sollten ein gleichmäßigeres und besseres Rennen werden. Die Punkte, welche ich mir für das Rennen vornahm, konnte ich umsetzen. Insgesamt konnte ich mit dem Rennen und dem zweiten Platz zufrieden sein. Im Massenstart hatte ich leider wieder mit Beeinträchtigungen durch meinen Rücken zu kämpfen. Insgesamt war es doch ein enttäuschendes Wochenende für mich. Aber auch diese Rückschläge gehören zum Sport dazu.
Weltcup 5 & 6
Die letzten zwei Stationen des Weltcups waren in Tomaszów Mazowiecki/Polen. Die Eishalle ist für ihr eher langsames Eis bekannt. An beiden Wochenenden konnte ich über die 3km in der A-Gruppe starten. Beide Rennen waren von den Eisverhältnissen sehr hart. Die Zeiten eher langsam. Am ersten Wochenende konnte ich mein bestes Weltcup Einzel Resultat mit dem 15. Platz erlaufen. Am zweiten Weltcup wurde es erneut der 16. Platz. Mit meinen Resultaten konnte ich den 16. Platz im Gesamtweltcup über die 3km erlaufen. Dies bedeutet auch ein Platz bei der Weltmeisterschaft, welchen ich jedoch durch die Ergebnisse bei der deutschen Meisterschaft abgeben musste. In Polen wurde auch der letzte Team Persuit des Jahres im Weltcup gelaufen. Leider kamen wir als Team nicht ins ruhige Laufen. Nichtsdestotrotz konnten wir uns als sechstbestes Team für die Weltmeisterschaften qualifizieren.
Saisonausklang
Die Weltmeisterschaften waren ein einzigartiges Erlebnis. Mit ca. 10.000 Zuschauern bot Heerenveen (Niederlande) ein wunderbares Saisonhighlight. Die Stimmung war toll. Beim Start mit dem Team war ich sehr aufgeregt. So viele Zuschauer und so eine Atmosphäre war ich so nicht gewohnt. Wir wollten unser Bestes geben. Das Rennen lief soweit ganz gut. Man merkte uns allen die Erschöpfung der gesamten Saison an. Am Ende wurde es Platz 7.
Am letzten Tag der Weltmeisterschaften bekam ich dann noch, durch Absagen anderer Starter, die Chance meinen ersten Einzelstart bei einer WM auf dem Eis zu machen. Über die 5km durfte ich an den Start gehen. Ich wurde auf jeden Meter angefeuert. Es war ein toller Saisonabschluss, den ich mit einer neuen persönlichen Bestleistung krönte.
Ich bin sehr zufrieden mit meiner ersten Saison in der deutschen Nationalmannschaft im Eisschnelllaufen. Ich bin meinem Ziel wieder ein Stück nähergekommen und weiß woran ich arbeiten muss.